Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau

Pestalozzistr. 21- 02708 Löbau  Tel. 03585-80520

Historisches

Die folgenden Informationen wurden von Frau Liane Margies (Fachlehrerin für Geschichte und Geografie) aus verschiedenen Quellen und Archiven zusammengestellt.
Sie wurden bereits im Landkreis-Journal bzw. in den Jahresheften unserer Schule veröffentlicht.
Besonders interessant ist der Artikel von Herrn Martin Hentsch, Jahrgang 1905 und Absolvent des Königlichen Lehrerseminars zu Löbau.

 

Vom Königlichen Lehrerseminar zum Geschwister-Scholl-Gymnasium
Von der Gründung des königlichen Lehrerseminars bis zum Ende des 1. Weltkrieges
Vom Königlichen Lehrerseminar zur Deutschen Oberschule
Die letzten Fünf vom Löbauer Lehrerseminar

Vom Königlichen Lehrerseminar zum Geschwister-Scholl-Gymnasium

In Löbau, der Stadt am Berge, eröffnete 1873 eine neue Bildungseinrichtung feierlich ihre Pforten - das Königliche Lehrerseminar. Es ist das Zeitalter der Industrialisierung, erste Fabriken sind bereits gegründet und seit 1846 ist die Stadt mit dem Bau des Bahnhofes auch an das modernste Transportmittel jener Zeit angebunden. Zudem gehörte der Ort dank seiner städtischen Gasanstalt zu den ersten im sächsischen Raum, die des nachts im Gaslicht erstrahlten. In dieser bewegenden Zeit wächst der Hunger nach höherer Bildung in der 4200 Seelen zählenden Gemeinde. Deshalb planen Löbaus Stadtväter den Bau einer höheren Schule. Die letzte, das Lyzeum (Lateinschule), war 1819 zu gunsten der ersten Bürgerschule geschlossen worden. Aufgrund der bereits in Bautzen und Zittau befindlichen Gymnasien erhält Löbau die Genehmigung für den Bau einer der beiden Lehrerbildungsanstalten Sachsens, die gemäß dem Volksschulgesetz als Musteranstalten entstehen sollten.


Die zunächst gemeinsam mit der Realschule im Gebäude der Preuskerschule (heute Stadtarchiv) untergebrachte Einrichtung brauchte aufgrund wachsender Schülerzahlen sehr bald ein neues Gebäude. So fand im Jahre 1874 auf dem Gelände des sogenannten Seminarviertels die Grundsteinlegung für das A - Gebäude (an der heutigen Pestalozzistraße gelegen) statt. Nach dreijähriger Bauzeit eröffnete hier eine neue, große und moderne Bildungseinrichtung. Dieses Haus sollte fortan und kontinuierlich bis zum heutigen Tag das kulturelle Leben von Löbau mitbestimmen. Eine Orgel, Konzertflügel, eine physikalische Sammlung, Turnhalle und Schlafsäle warteten auf ihre Nutzung. Aus den Lageplänen der Schule kann man des Weiteren solche für heutige Verhältnisse völlig untypischen Einrichtung, wie Stallungen, eine Kegelschule oder den Gemüsegarten des Hausmeisters ersehen. Die Schulspeisung für sozial schwache Schüler wurde durch sogenannte Freitische in verschiedenen Gasthäusern der Stadt gewährleistet.

Selbst Seine Königliche Hoheit Albert von Sachsen stattete während seines Aufenthaltes in Löbau im Sommer 1878 der Schule einen Besuch ab. Aus gegebenem Anlass weihte er in der Aula der Schule ein Bild ein. Über dessen Verbleib weiß die Chronik jedoch nichts zu berichten.

Die ständig wachsende Stadtbevölkerung (1905 - 10683 Einwohner) und die Etablierung namhafter Firmen erforderten von der Schule ständig höhere Kapazitäten an Bildungsplätzen und so wurde 1906 mit dem Anbau des B - Gebäudes begonnen. Nach nur zwei Jahren konnten Lehrer und Schüler neue Unterrichtsräume, einen Zeichen- und Musiksaal in Besitz nehmen. Im Hauptgebäude der Schule wurde zeitgleich das für lange Zeit wertvollste Kunstwerk der Stadt fertiggestellt, das Gemälde "Jesus predigt am See" des Dresdner Prof. Pietschmann. Dieses Bild war, ob seines Inhaltes nicht in die späteren sozialistischen Erziehungsinhalte passend, verhangen bzw. übermalt worden. Aufmerksamen Kollegen und dem verantwortungsvollen Handeln eines Löbauer Malermeisters ist es zu verdanken, dass dieses Gemälde diese Periode der Deutschen Geschichte überdauert hat und heute nach der Rekonstruktion in altem neuen Glanz wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

 

Aula um 1930

Aula um 1930

 

In den Jahren 1914 - 1918 ging, da Deutschland nicht zu den unmittelbaren Kriegsschauplätzen gehörte, der Schulbetrieb relativ ungestört weiter. Lediglich der aktive bzw. Reservistendienst einzelner Lehrkräfte führte zu kriegsbedingten Stundenausfällen. Die Schüler der Oberklassen leisteten zudem wirtschaftliche Hilfsdienste auf den Rittergütern von Maltitz und Kleinradmeritz. Hervorzuheben ist aber die Tatsache, dass unter dem Leiter der Realschule Dr. Robert Bergmann im Schuljahr 1915/16 erstmals auch Mädchen in der Schule aufgenommen wurden. Zum Lehrkörper gehört in jener Zeit interessanterweise nur eine Pädagogin - die Handarbeitslehrerin.

Am Ende des für Deutschland verlorenen Krieges stehen Jahre der Entbehrungen. Auch in unserer Schule wird "Schmalhans" Küchenmeister und im Winter 1919/20 muss aufgrund des Kohlemangels Kurzstundenunterricht eingeführt werden. Ein Heizungsdefekt und eine darauffolgende Grippewelle sorgen sogar für die Verlängerung der Ferien.

Gleichzeitig sind diese Jahre für Deutschland aber auch die Jahre des Umbruchs - des Übergangs vom Kaiserreich zur Republik und damit auch das Ende der Privilegien derer, die aus begüterten Verhältnissen und deshalb eine höhere Bildungseinrichtung besuchen können. Aber auch die Anforderungen an die Lehrkräfte wuchsen dadurch. Die neue Deutsche Oberschule als höhere Staatsschule verdrängte die alten Bildungseinrichtungen und so verschmolzen das Königliche Lehrerseminar mit der Städtischen Realschule. Seit 1922 begann sich diese neue Form der Schule in den Räumen unseres Hauses zu etablieren.

Wachsende Schülerzahlen und die Entwicklung des städtischen Berufsschulwesens machten bauliche Veränderungen notwendig. In diesem Zusammenhang wurde auf Betreiben von Studienrat Dr. Bobeth der Bau für das C-Gebäude vom Stadtrat bewilligt. Für ca. 93.000 R.M. wurde der Umbau realisiert. Sieben neue Klassenräume, ein großes Lehrerzimmer, drei Räume für Chemie und Biologie verbesserten nun die Lehr- und Lernmöglichkeiten. An dieser Oberschule wurden nun Schüler in neun Jahren zur Hochschulreife geführt, neben Englisch gehörte Latein als zweite Fremdsprache zum Ausbildungsumfang. Durch den Umbau sollte die Schule zur seinerzeit zweitgrößten Bildungseinrichtung Sachsens werden.

Bemerkenswert aus jener Zeit ist auch die Tatsache, dass Löbaus Bürger, ehemalige Schüler und Eltern, ihren 120 Mitschülern, drei Lehrern und einem Hausmeister, die im 1. Weltkrieg gefallen waren, ein Denkmal im Park der Schule setzten. Am 25. Juni 1921 wurde es zusammen mit zwei Gedächtnistafeln eingeweiht, "Im Schatten einer großen Akazie ... mitten im Seminargarten...", wie es im "Löbauer Boten" vom 21. Juli 1921 heißt. Die Tafeln aus Sandstein, die noch heute im Eingangsbereich der Schule zu finden sind, zieren Sprüche des sowjetischen Pädagogen Makarenko an Stelle der Namen der Gefallenen. Ehrung von Opfern dieses Krieges passte wohl nicht in die Bildungs- und- Erziehungsinhalte der späteren sozialistischen Kultur der DDR. Jener Zeit ist auch der Abriss des Denkmals geschuldet.

Wenig sagen die Quellen zur Geschichte des Gymnasiums über die Zeit aus, als die "braune Nacht", die Nazi- Diktatur, über Deutschland hereinbrach. Anders als im ersten Weltkrieg war Deutschland nun selbst zum Kriegsschauplatz geworden und so die Folgen für das Volk noch verheerender. Auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland wurde der Schulbetrieb schon 1945 wieder aufgenommen. Am 1. Oktober war der verzögerte Start für die zunächst achtstufige Ausbildung. Harte, entbehrungsreiche Nachkriegsjahre standen bevor. Es fehlte an allem. Dem Hausmeister fehlten die Streichhölzer, um die Öfen anzufeuern, Schreibmaterial fehlte, Teller, Glühbirnen waren besonders begehrt. Der hölzerne Zaun der Schule existierte bald nicht mehr vollständig, da er wertvolles Heizmaterial darstellte.

Aber auch der Erfindungs- und Einfallsreichtum jener Zeit machte von sich reden.

Wie heißt es doch: "Not macht erfinderisch" und so fertigten pfiffige Kollegen zum Beispiel aus Resten eines Diaprojektors und Aluminiumkochtöpfen kurzerhand einen neuen Bildwerfer. Dieser und andere Kuriositäten jener Zeit sind heute im Museum der Schule zu bestaunen.

Mit der Gründung der DDR begann die Geschichte einer sozialistischen Bildungseinrichtung, die im gleichen Jahr den Namen "Geschwister Scholl" verliehen bekam. 1959 wurde die Schule zur "Erweiterten Oberschule" umgewandelt.
Mit der Wende der DDR verzogen sich auch im Schulwesen spürbare Veränderungen. Unser Haus konnte sich nach über 40-jähriger Unterbrechung wieder Gymnasium nennen. Seit 1996 ist der Landkreis Löbau-Zittau der Träger des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Nach erfolgreicher Rekonstruktion 1997-2009 erstrahlt die Schule im alten Glanz und bietet dabei den Schülern und Lehrern höchsten Bildungskomfort.

 

Von der Gründung des königlichen Lehrerseminars bis zum Ende des 1.Weltkrieges

 

Stell dir vor, du gehst durch unsere Stadt... im verträumten und malerischen Winkel der Oberlausitz. Wir schreiben das Jahr 1873, als eine neue Bildungseinrichtung feierlich ihre Pforten öffnet - das Königliche Lehrerseminar.
Es ist die Zeit, da erste Fabriken am Wachsen sind. Löbau ist seit 1846 durch den Bau des Bahnhofs an das modernste Verkehrsmittel jener Zeit angebunden und gehört seit 1856 gar zu den ersten Städten Sachsens, in denen des Nachts die Gaslichter angehen und man nicht mehr im Dunkeln durch die Straßen wandelt. Damals wächst auch in der 4200 Einwohner zählenden Gemeinde der Hunger nach umfassenderer Bildung, und das nicht nur beim sogenannten Bildungsbürgertum, welches seinen Sprösslingen ein zeitgemäßes Wissen und Erfahrungen zukommen lassen will.
In dieser Zeit planen Löbaus Stadtväter die Errichtung einer höheren Schule. Die letzte, das Lyceum (Lateinschule), war im Jahre 1819 geschlossen worden, da sie mehr und mehr an Einfluss verloren hatte. An ihrer Stelle entstand die erste Löbauer Bürgerschule.
Aber zurück zum Königlichen Lehrerseminar. Seine erste Heimstatt fand es in Gebäuden auf dem Brücknerring. Ursprünglich sollte in Löbau ja ein Gymnasium eingerichtet werden, wofür die Stadtobrigkeit allerdings wegen der Nähe der bereits in Bautzen und Zittau existierenden Gymnasien keine Genehmigung bekam. Statt dessen erhielt Löbau die Möglichkeit, eine der beiden Lehrerbildungsanstalten Sachsens, die nach dem neuen Volksschulgesetz vom 26. 04. 1873 entstehen sollten, gewissermaßen als Musteranstalt, einzurichten.

 

Das Königliche Seminar - nach einer Fotografie aus den Sammlungen des Oberlausitzer Sechsstädtebund- und Handwerksmuseum Löbau (Inv.-Nr. V 11 098 S)

 Das Königliche Seminar - nach einer Fotografie aus den Sammlungen des Oberlausitzer Sechsstädtebund- und Handwerksmuseum Löbau (Inv.-Nr. V 11 098 S)

Lehrerseminar und Realschule, untergebracht im Gebäude der Preuskerschule (heute Stadtarchiv), brauchten auf Grund wachsender Schülerzahlen ein neues Gebäude. 1874 fand dazu auf dem Gelände des sogenannten Seminarviertels die Grundsteinlegung für das A-Gebäude unserer Einrichtung statt. An der Seminarstraße (heute Pestalozzistraße) entstand in nur dreijähriger Bauzeit eine neue, große und moderne Bildungseinrichtung. Dieses Haus sollte fortan und kontinuierlich bis zum heutigen Tag das kulturelle Leben von Löbau mitbestimmen und nachhaltig beeinflussen und auch den Namen der Stadt über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen. In späteren Beiträgen soll darauf noch genauer eingegangen werden.
Bereits im ersten Jahr des Bestehens konnte sich Seminardirektor Dr. Burkhard über sechs Seminar- und vier Seminarschulklassen freuen, seine Schule verfügte u.a. über eine Orgel, Konzertflügel, eine physikalische Sammlung, eine Turnhalle und Schlafsäle. Die Chronik weiß auch zu berichten, dass aus Anlass eines Besuchs des sächsischen Königs Albert in der Aula der Schule ein mit silbernem Lorbeer umkränztes Bild feierlich eingeweiht wurde. Besonders bemerkenswert ist außerdem, dass die Schulspeisung für sozial schwache Pennäler in der damaligen Zeit durch sogenannte Freitische in verschiedenen Gasthäusern der Stadt abgesichert war.
Aus der Chronik der hiesigen katholischen Kirchgemeinde war zu erfahren, dass König Albert während seines Aufenthaltes im Juli 1878 auf eigenen Wunsch auch an einem Gottesdienst in der Heiligen-Geist-Kirche teilnahm, in der eigens aus diesem Anlass Teppiche ausgelegt wurden. Eine Gräfin der Umgebung, so heißt es weiter, schenkte dafür einen Betstuhl, auf dem das Königspaar kniend dem Gottesdienst beiwohnte. Interessanterweise waren bei diesem Gottesdienst nur geladene Gäste zugegen.

 

aus: "Katholische Kirche Mariä Namen Löbau. Festschrift zum 100jährigen Kirchweihjubiläum." S.13

 aus: "Katholische Kirche Mariä Namen Löbau. Festschrift zum 100jährigen Kirchweihjubiläum." S.13

 

Dem König war es somit noch nicht vergönnt die schmucke, kleine katholische Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule zu besuchen. Diese sollte erst 1892 im Seminarviertel, wie man zur damaligen Zeit sagte, eingeweiht werden.
Doch kehren wir in unsere Schule zurück. Idyllisch ist die Lage, in der sich dieser Bau am damaligen Westende der Stadt befindet. Imposant zu lesen ist auch der Lageplan der Einrichtung. Finden wir doch in ihm solche für heutige Verhältnisse untypischen Einrichtungen wie Stallungen, eine Kegelschule oder den Gemüsegarten des Hausmeisters. Außerdem ist da auch noch der Garten des Direktors. Womit mag er sich seinerzeit dort wohl beschäftigt haben? Ob er über eine neue Hausordnung nachsann oder aber über einen Anbau entlang der Moltke-Straße (heute August-Bebel-Straße)? Dieser war notwendig geworden auf Grund der stetig gewachsenen Schülerzahlen und der sich außerdem jetzt im Gebäude befindlichen Handelsschule. Sei es wie es sei, wir werden es nicht mehr erfahren. Heute jedenfalls üben sich Gymnasiasten auf dem Platz des früheren Gartens in der hohen Kunst des Volleyballspiels, im Schatten hoher und alter Bäume, die wohl einst schon Dr. Burkhard, dem ersten Direktor der Anstalt, Schatten spendeten.

 

Die Turnhalle des Löbauer Seminars, im Vordergrund der Garten des Direktors - nach einer Fotografie aus den Sammlungen des Oberlausitzer Sechsstädtebund- und Handwerksmuseum Löbau (Inv.-Nr. V 11 400 S)

 Die Turnhalle des Löbauer Seminars, im Vordergrund der Garten des Direktors - nach einer Fotografie aus den Sammlungen des Oberlausitzer Sechsstädtebund- und Handwerksmuseum Löbau (Inv.-Nr. V 11 400 S)

 

Lageplan des "Seminarviertels" vor 1910. Neuzeichnung nach alten Plänen von Guido Storch, Löbau (verkleinert)

 Lageplan des "Seminarviertels" vor 1910. Neuzeichnung nach alten Plänen von Guido Storch, Löbau (verkleinert)

Das Jahrhundert ging nun bald dem Ende entgegen. Es war die Zeit Kaiser Wilhelms II.. Später werden die Leute von dieser auch von der "guten alten Zeit" reden, mit verklärtem Blick auf das Land zwischen dem Deutsch-Französischen und dem Ersten Weltkrieg. Wirtschaftlich erfuhr Deutschland eine unerhörte Entwicklung, die auch an Löbau nicht spurlos vorüberging. Immer mehr Firmen etablierten sich jetzt in der Stadt am Berge, wie zum Beispiel die Piano-Fabrik August Förster, die Baumwollspinnerei, die Zuckerfabrik und die Städtischen Gaswerke, die Brauerei und eine Gummifabrik. Diese Industrie brauchte gut ausgebildete Fachkräfte. Und die Sprösslinge der Unternehmer drängten nach umfassender höherer Bildung - oftmals auch mehr auf Wunsch des Familienoberhauptes - um später einmal, erfolgreich die Firma des Vaters weiterführen zu dürfen. Das hieß, um auf unsere Schule zurückzukommen, die Pläne für den Schulanbau mussten zur Tat reifen.

1906 begonnen konnte bereits im Januar 1908 der Neubau voll in Betrieb genommen werden. Dieser bescherte den Lehrern und Schülern nicht nur neue und größere Unterrichtsräume, sondern vor allem auch einen Zeichensaal und einen Musiksaal mit ausgezeichneter Akustik. Im Hauptgebäude wurde im gleichen Zeitraum im Festsaal das für lange Zeit wertvollste Kunstwerk der Stadt fertiggestellt, das Gemälde "Jesus predigt am See" des Dresdner Prof. Pietschmann. Dieses Bild sollte, ob seines Inhalts nicht in die späteren sozialistischen Erziehungsinhalte passend, verhangen bzw. sogar übermalt werden. Heute, nach der Wende "wiederentdeckt", erstrahlt es, der Öffentlichkeit zugänglich, in altem, neuen Glanz.
Das folgende Jahrzehnt brachte der Menschheit und damit auch der Bevölkerung Löbaus die einschneidende Erfahrung des Ersten Weltkrieges.
Auch in der Chronik unserer Schule findet sich eine Liste, namentlich von 120 Schülern, drei Lehrern und einem Hausmeister, die diesem Völkermord geopfert wurden. Ihnen zu Ehren wurden im Portal der Schule Gedenktafeln mit ihren Namen und im Schulpark ein Denkmal eingeweiht. Über deren Schicksal soll im nächsten Heft berichtet werden.

 

Vom Königlichen Lehrerseminar zur Deutschen Oberschule

 

Abbildung entnommen aus der Festschrift "50jähriges Jubiläum der Realschule zu Löbau vom 4.-6. Juni 1926"

 Abbildung entnommen aus der Festschrift "50jähriges Jubiläum der Realschule zu Löbau vom 4.-6. Juni 1926"

Wir schreiben das Jahr 1918. Ein verheerender Krieg hatte nicht nur Europa, sondern die ganze Welt in eine Katastrophe geführt. Millionen Frauen beweinten ihre Männer, Kinder ihre Väter und Mütter ihre Söhne. Auf den Straßen gewöhnte man sich an den Anblick verstümmelter Körper, die, trotz des verlorenen Krieges noch als Helden gefeiert, bald im Alltag vergessen sein sollten. Keiner wollte für diesen Krieg verantwortlich sein, keiner konnte in Wahrheit wirklich für die Konsequenzen der Niederlage aufkommen.

Was aber haben unsere Einrichtung und dieser Krieg miteinander zu tun? Es ist die Tatsache, dass auf dem "Schlachtfeld der Ehre" für "Gott und Vaterland" auch l03 Schüler, drei Lehrer und der Hausmeister unserer Schule gefallen sind. Auch sie waren dem Ruf an die Front gefolgt, immer im Glauben auf baldige Rückkehr. Wie hatte doch einst ihr Kaiser Wilhelm im Sommer 1914 versprochen: "Noch ehe im Herbst die Blätter fallen, seid ihr wieder zu Hause."

In den Jahren 1914 bis 1918 ging, da Deutschland selbst nicht zu den unmittelbaren Kriegsschauplätzen gehörte, der Schulbetrieb relativ ungestört weiter. Lediglich der aktive bzw. Reservistendienst einzelner Lehrkräfte führte zu Stundenausfällen. Die Schüler der Oberklassen leisteten zudem wirtschaftliche Hilfsdienste auf den Rittergütern von Maltitz und Kleinradmeritz. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass unter dem damaligen Leiter der Realschule, Herrn Dr. Robert Bergemann, im Jahre 1915/16 erstmals auch Mädchen in die Einrichtung aufgenommen wurden. In einer Nachricht von Herrn Oberstudiendirektor Popig zur Gründung der Deutschen Oberschule wird es dazu zehn Jahre später heißen:

"In die Deutsche Oberschule können auch gut begabte und körperlich kräftige Mädchen auf Grund eines besonderen Gutachtens des Schularztes, das vor der Aufnahmeprüfung einzureichen ist, aufgenommen werden. Ihre Zahl darf 331/3 % der Klassenstärke nicht überschreiten."

 

Interessanterweise bestand auch der Lehrkörper zu jener Zeit fast ausschließlich aus männlichen Kollegen - bis auf eine Ausnahme: die Handarbeitslehrerin! Dieses Amt bekleideten nacheinander Fräulein Scheibe, von 1920 bis 1926 Fräulein Eleonore Hieke, dann Fräulein Ziegler.

In den verschiedenen Quellen der Schulgeschichte finden sich auch zahlreiche Hinweise auf eine rege Sammeltätigkeit der Schüler, deren Familien und des Lehrkörpers. Sie geben Aufschluss darüber, dass man auch in Löbau dem Aufruf der Obersten Heeresleitung ("Gold gab ich zur Wehr") folgend jede Menge oft wertvoller persönlicher Schmuckgegenstände ablieferte, um, wie die unten abgebildete Urkunde belegt, den Goldschatz der Reichsbank und damit die finanzielle Wehrkraft des Reiches zu stärken. In der Festschrift "50jähriges Jubiläum der Realschule zu Löbau vom 4.-6. Juni 1926" finden wir unter dem Verweis auf den "Anteil der Löbauer Realschule an der Heimatarbeit für den Weltkrieg 1914-18" neben Angaben über Haus- und Straßengeldsammlungen, Kriegsanleihen und Stoffsammlungen unter anderem die folgende Liste:

 

1.    Goldschmuck, Wert in Feingold
16.8.1916 bis 28.5.1918
          2306,80 M.
2.    Goldankaufswoche
23.-29.6.18
          513,15 M.
110,00 M.
3.    Goldmünzen von Ostern 1915 an           13 250,00 M.
             
zus. 16179,95 M.

Urkunde

Urkunde 

 

Herbst 1918. Deutschland bittet um Waffenstillstand, gleichzeitig bricht unter meuternden Matrosen, Soldaten und Arbeitern eine Revolution in Deutschland aus. Kommunisten und Sozialdemokraten werden diese später als die Vorbereitung einer sozialistischen Umgestaltung Deutschlands definieren.


Löbau streift nur ein Hauch der Revolution. So findet sich auch in den Chroniken und diversen Schriften kein Hinweis auf eventuelle Umtriebe, Auswirkungen dieser Revolution auf unsere Schule. Deutschland indes wartet auf das Ergebnis der Friedensverhandlungen in Versailles, jenem Ort, in dem rund 50 Jahre zuvor nach erfolgreichem Krieg Deutschlands gegen Frankreich 1871 das deutsche Kaiserreich wieder gegründet worden war. Diesmal allerdings sind die Plätze von Sieger und Verlierer vertauscht. Das Ergebnis der Verhandlungen zwischen 27 ehemals kriegführenden Nationen, unter Ausschluss Deutschlands und seiner Verbündeten, ist für die Deutschen ernüchternd, ein Schuldenberg unermesslichen Ausmaßes rollt auf sie zu. Die Anfangsjahre des neuen Deutschlands, der "Weimarer Republik" werden von Not und Hunger geprägt sein.

Auch in unserer Schule wird "Schmalhans" Küchenmeister und im Winter 1919/20 muss auf Grund des Kohlemangels Kurzstundenunterricht eingeführt werden. Ein Heizungsdefekt und eine darauffolgende Grippewelle sorgen sogar für die Verlängerung der Ferien.

Diese Jahre sind aber nicht nur Jahre der Sorgen ums Überleben, sondern auch der Aufbruch in ein neues Zeitalter der Geschichte der Demokratie in Deutschland. So sind mit dem Sturz des Kaiserreiches auch alte Privilegien weggefallen, die es vornehmlich Kindern aus begüterten Verhältnissen ermöglicht hatten, eine höhere Bildungseinrichtung zu besuchen bzw. später einmal ein Studium aufzunehmen oder eine gehobene Position in der Gesellschaft zu erlangen. Nun drängt es mehr Schüler als bisher danach das Abitur zu erlangen und damit die Hochschulreife. Aber auch die Anforderungen an die Lehrkräfte wachsen dadurch. Die neue Deutsche Oberschule als höhere Staatsschule verdrängt die alten Bildungseinrichtungen.

Für unser Haus bedeutete das die Verschmelzung der Geschichte des Königlichen Lehrerseminars mit der der Städtischen Realschule. Seit Ostern 1922 begann sich diese neue Form der Schule in den Räumen unseres Hauses zu etablieren. Wachsende Schülerzahlen und die Entwicklung des städtischen Berufsschulwesens machten bauliche Veränderungen notwendig. Löbau brauchte ein besonderes Gebäudes für die Berufsschule. Das Gebäude der Realschule bot sich an. Auf Betreiben von Herrn Studienrat Dr. Bobeth wurde von den Stadtverordneten in diesem Zusammenhang nun ein weiterer Anbau (C-Gebäude) an unsere Schule zur Aufnahme der Städtischen Realschule bewilligt. Für ca. 93.000 Reichsmark wurde der An- bzw. Umbau realisiert.

Am 5. Oktober 1925 konnte nach feierlicher Einweihung der neue Gebäudetrakt seiner Bestimmung übergeben werden. Durch die Baumaßnahmen konnten nun unter anderem ein großes Lehrerzimmer, sieben Klassenräume, je drei Räume für Chemie und Biologie und zwei Werkstätten für den damals sogenannten "Handfertigkeitsunterricht" neu geschaffen werden. Mit dem baulichen Abschluss des C-Gebäudes sollte unsere Schule die zu dieser Zeit zweitgrößte Bildungseinrichtung Sachsens werden. Hier an dieser Oberschule wurden jetzt Schüler in neun Jahren zur Hochschulreife geführt. Zu ihrer Ausbildung gehörten Englisch und als zweite Fremdsprache Latein. Während zu Ostern 1925 ein Drittel aller Schüler des Hauses diesen Bildungsgang wählte, war es im darauffolgenden Jahr bereits die Hälfte. Der andere Teil der Schülerschaft belegte den sechsstufigen Realschulzug, zu dessen sprachlicher Ausbildung neben Englisch auch Französisch gehörte. Beiden Bildungswegen ging eine gemeinsame Grundstufe voraus.

Bevor nun dieses Kapitel der Geschichte zu Ende geschrieben ist, wollen wir uns noch einmal an dessen Anfang erinnern. "Erinnerung" - das ist das Thema. Die Erfahrungen über die Schrecken des Krieges und die Tatsache, Schulkameraden, Lehrer, bekannte und vertraute Gesichter nicht mehr um sich zu haben, hatte bei den Hinterbliebenen den Wunsch geweckt, den Gefallenen ein Denkmal zu setzen. Zu diesem Zwecke hatte man zahlreiche Spendengelder gesammelt. Es sollte ein Denkmal im wahrsten Sinne des Wortes werden. Betritt man heute das Portal der Schule, kann man leider nur noch die Reste dieser Geschichte spüren: zwei steinerne Wandtafeln aus Granit, vom Kunststil der damaligen Zeit geprägt.

 


       

Ansicht der beiden Kriegsopfer-Gedenktafeln links und rechts des Eingangs zum Foyer. Abbildung entnommen aus der Festschrift "50 jähriges Jubiläum der Realschule zu Löbau vom 4.-6. Juni 1926"

 

Jedoch anstelle der ehemals eingemeißelten Namen der Gefallenen befinden sich heute zwei Zitate des russischen Pädagogen Makarenko. - Wie bereits im Jahresheft 1998 beim Gemälde "Jesus - Predigt am See" beschrieben, ist zu vermuten, dass die Erinnerungstafeln nicht zum sozialistischen Erziehungsbild der DDR-Ära passten. Wie sonst ließe sich diese Veränderung erklären?

Weit schlimmer allerdings muss es um den Gedenkstein bestellt gewesen sein, der aus gleichem Anlass in einer feierlichen Zeremonie am 25. Juni 1921 eingeweiht worden war. Von ihm zeugen heute nur noch das unten abgebildete Foto und die Beschreibung von Herrn Oberlehrer Linder:

 

"Im Schatten einer großen Akazie erhebt sich unser Kriegerdenkmal mitten auf dem Rasen des Seminargartens. - Es besteht aus einem Muschelkalkblock von 1,20 m Höhe und 1,22 m Breite und Tiefe. In die vier Seitenflächen, die von mit Flachreliefen (Stahlhelm und Seitengewehren) geschmückten Eckpilastern eingerahmt werden, sind die Namen der Gefallenen in erhabener Schrift eingemeißelt. [...] Oben die weitausragende, mit Zahnschnitten verzierte Eckplatte, welche die große Opferschale (90 cm Durchmesser und 40 cm Höhe) trägt. Das Denkmal ist ca. 2,30 m hoch."

aus: "Löbauer Bote", Löbau, Juli 1921

 

Ausgeführt wurde das Werk damals von einem Bautzener Steinmetz und einer ortsansässigen Firma. Nach Aussage der oben zitierten Quelle sollen für den Preis von 2 Mark Fotos von selbigem Gedenkstein erhältlich gewesen sein.

Für die Aufarbeitung der Schulgeschichte wäre es sehr bereichernd, wenn sich Zeitzeugen oder deren Nachkommen an diese Objekte erinnern könnten, vielleicht noch eines der erwähnten Fotos besäßen und damit oder mit ihren Erinnerungen die Lücken unserer Chronik schließen helfen würden. So könnte dann in unserer Artikelreihe zur Geschichte des Gymnasiums endlich auch ein Artikel über die wechselvolle Historie einiger Kunstwerke unserer Schule folgen.

 

L. Margies (Quellen: Schularchiv)

Die letzten Fünf vom Löbauer Lehrerseminar

 

Auf der Rückseite dieses Fotos aus dem Schularchiv ist mit Bleistift vermerkt:

"Stehend v.l.n.r.
Seifert, Stegmann, Sieber. Frl. Ziegler, Kuhnke, Barth, Naumann, Seidel, Schob, Ketzer, Werner, Sobe, Wagner, Scope, Ettig.
Sitzend: Schmidt I Vo, Seyfert, Schüttoff, Schmidt II, Müller, Popig, Bobeth, Buschmann, Reichardt, Pompé, Wilcke, Bömig.
Mai 1930. (Nicht anwesend: 19.)"

 

Für den folgenden Beitrag gilt Herrn Martin Hentsch aus Flensburg unserer besonderer Dank, der hier seine ganz persönliche Verbundenheit mit unserer Einrichtung dokumentiert.

Das Löbauer Lehrerseminar wurde am 23. Mai 1873 in einer Feierstunde im Wettiner Hof in Lobau begründet und hatte Bestand bis Ostern 1928. Das Seminar war mit einem Internat verbunden. Die Schülerschaft, die sieben Jahrgangsklassen umfaßte, lebte wie in einer großen Familie zusammen. Dieser Zusammenhalt hielt über Jahrzehnte - persönlich, zumeist schriftlich und zuletzt telefonisch - bis in die Gegenwart.

Nicht wenige, die aus dem Seminar hervorgegangen sind, haben sich besondere Verdienste erworben, namentlich um das Oberlausitzer Kulturleben: so unter anderem der Schriftsteller und Heimatdichter Oskar Schwär, aus Dürrhennersdorf stammend, sowie der Verfasser des "Oberlausitzliedes", Lehrer und Pianist Kurt Piehler aus Zittau. - Einige ehemalige Schüler waren Professoren an Universitäten.

Für das Lausitzer Volkstum und die Oberlausitzer Mundart haben sich die Brüder Werner und Herbert Andert aus Ebersbach besonders verdient gemacht. Werner Andert war von 1921 bis 1928 Schüler des Seminars. Sein Bruder Herbert besuchte die mit dem Seminar verbundene Deutsche Oberschule. Die Deutsche Oberschule - eine Vereinigung des Lehrerseminars mit der städtischen Realschule - nahm Ostern 1925 im Gebäude des Seminars ihre Tätigkeit auf. Die auswärtigen Schüler konnten mit den Seminaristen zusammen ebenfalls im Internat wohnen. Unvergessen sind die Seminardirektoren Emil Schneider und Dr. Hermann Popig, aber auch die Professoren Dr. Tögel, Dr. Kerstan, Ziegler und Staudinger sowie der weit über die Stadt Löbau hinaus bekannte Musikpädagoge Ossian Reichardt und der Kunsterzieher und Maler Johannes Lindner. Dr. Popig unterrichtete im Fach Geographie und befaßte sich besonders mit seiner geliebten Oberlausitzer Heimat, ihren Flüssen und Bergen. Im Physikunterricht stellte er an uns höchste Anforderungen. Mit Professor Dr. Tögel, viele Jahre mein Religions- und Lateinlehrer, stand ich als junger Lehrer im Briefwechsel und durfte ihn und seine Gattin mehrmals im Löbauer Heim besuchen.

In den sieben Seminarjahren zählten zu meinen Lehrern außerdem die Studienräte Dr. Bobeth, Buschmann, Ehrentraut, Graupner, Hardt, Heinrich, Hertel, Ketzer, Schüttof, Seidel, Seyfert, Sieber und Dr. Vogel. Mit Dankbarkeit gedenke ich allen, gaben sie mir doch wertvolles Rüstzeug für meinen Beruf als Lehrer.

Mit der Abschlussprüfung am Lehrerseminar war die Befähigung als Lehramtsanwärter an Volksschulen verbunden. Gleichzeitig bzw. nach der 2. Lehrerprüfung war ein Studium am Pädagogischen Institut der Technischen Hochschule in Dresden oder an der Universität in Leipzig möglich.

Der älteste der heute noch lebenden Schüler ist Gerhard Fährmann, Jahrgang 1903, aus Großschönau stammend. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Rektor einer Volksschule in Münster in Westfalen. Dort verbringt er auch seinen Ruhestand.

Im Jahre 1905 sind Georg Kockel und ich, Martin Hentsch, geboren. Georg Kockel stammt aus Bernstadt und lebt jetzt in Dresden. Nach Kriegsende war er Lehrer an der allgemeinen 10-klassigen Erweiterten Oberschule in Cossebaude.

Ich selbst war in Oberoderwitz zu Hause. Drei Jahre war ich Lehrer in Berthelsdorf bei Herrnhut und von 1930 bis kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Lehrer in Ebersbach; anfangs an der Hainschule, später an der Volksschule im Stadtteil Spreedorf. Nach der Entlassung aus der Wehrmacht 1946 blieb ich in Flensburg, da ein Wiedereinstieg im erlernten Beruf nach Kriegsende in der Oberlausitzer Heimat aussichtslos war. Die ehemaligen Lehrer fielen dort unter das zehnjährige Berufsverbot, das die DDR-Regierung für ehemalige Mitglieder der NS-Partei und auch für Soldaten der Wehrmacht erlassen hatte. Ostern 1948 gelang mir der Neuanfang als Lehrer, zunächst als Fachlehrer an der Städtischen Handelslehranstalt in Flensburg, wo ich schließlich ab Ostern 1954 als Handelsoberlehrer und zuletzt als Oberstudienrat bis Ostern 1971 tätig war.

Hans (Hannes) Schiffner stammt aus Großschönau und gehört dem Geburtsjahrgang 1906 an. Seine Berufsarbeit begann er Ostern 1926 an der Volksschule in Herwigsdorf bei Löbau. Nach seiner Entlassung aus der Wehrmacht 1945 durfte er wegen des Berufsverbots erst ab 1955 bis 1959 an der Schule des Heims für Schwererziehbare in Herwigsdorf unterrichten und war dann bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1972 Lehrer an der Polytechnischen Oberschule in Herwigsdorf. Jetzt lebt er in Bühl im Badener Land.

Ehrhard Israel, Jahrgang 1907, wohnt jetzt in Ebersbach-Spreedorf. Nach zehnjähriger "Zwangspause" war er bis zur Pensionierung im Jahre 1973 Lehrer an der Pestalozzi-Schule in Neugersdorf.

In meinem Erinnerungsbuch "Mein Weg von der Quelle der Spree bis zur Flensburger Förde" habe ich versucht, als ein Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts auch die Löbauer Seminarjahre und die pädagogischen Bestrebungen jener Zeit wiederzugeben. Ich nehme an, dass die Aufzeichnungen auch das Interesse der heutigen Generation finden werden.

 

Martin Hentsch

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